1. Die Gesetze der Natur sind die Fesseln der Phantasie.
  2. Nabelschauen verengen den Horizont.
  3. In Beziehungskisten fällt das Atmen schwer.
  4. Sprache ist eine Form der Musik.
  5. Selbst Goethe machte Urban Fantasy.
  6. Auch ein deutscher Autor darf Humor.

Meine Dissertation. Mehr Nachschlagewerk als Lesebuch und vorrangig für Latinisten und Althistoriker geschrieben.

Ammianus Marcellinus war ein römischer Offizier und Historiker des 4. Jh.s n. Chr. Die erhaltenen Teile seines Geschichtswerks befassen sich mit den Jahren 353 bis 378 n. Chr., die er selbst als Augenzeuge erlebte. Besonders interessant sind seine Berichte über den letzten nicht-christlichen Kaiser Julian Apostata und dessen Persienfeldzug, an dem der Autor persönlich teilnahm. Hier erfährt der Leser nicht nur etwas über das militärische Geschehen, sondern erhält auch Einblick in die Sitten und Gebräuche der Perser in vorislamischer Zeit. (So war mir beispielsweise völlig neu, dass die Sitte der Verschleierung der Frauen im Mittleren Osten keineswegs eine islamische Erfindung ist, sondern bereits lange vor Mohammed bestand.) Auch die beginnende Völkerwanderung, unter der das weströmische Reich schließlich zusammenbrach, findet Eingang in Ammians Geschichtswerk – ein Thema, das angesichts der anschwellenden Migrantenströme nach Europa derzeit bekanntlich unerwartete Aktualität erhalten hat.

Wie sich im Titel bereits ausdrückt, untersuche ich in meiner Dissertation die moralischen Werte in Ammians Geschichtswerk, d. h. ich befasse mich mit der Frage, welche charakterlichen Vorzüge und Defizite der Autor an seinen Protagonisten hervorhebt und welche er tendenziell ignoriert. Dabei gehe ich ausführlich auf den Sprachgebrauch des Historikers ein, vergleiche dessen Darstellung mit der einiger seiner literarischen Vorgänger und versuche abschließend, eine  Rangordnung der Werte und Unwerte in seinem Geschichtswerk aufzustellen.

Wer einen Blick ins Buch tun möchte: Große Teile des Textes sind einsehbar bei Google Books.